"Was tut jener Dichter, der sich keine Kunst, zumal kein Sprachspiel, ohne Regel vorstellen kann? Er muss jene tradierten Regeln anwenden, die traditionell schwer als Regeln auszumachen sind - ein subtiles Spiel mit der Sprache und manchmal auch gegen den begriffsstutzigen Leser. POSTMODERNE / SONDERTEMPO / MODERPOSTEN / MOPEDROSTEN / ENORMPODEST / SERMONDEPOT Was geht da vor? Was liegt da vor? Ein Anagramm, gebildet aus <Postmoderne>, und wenn einer weiß, was das ist - ein Anagramm - dann der leidenschaftliche Anagrammist Stephan Krass. Dank seiner weiß ich, warum die letzte Stunde des Anagramms so bald nicht schlagen wird."
Robert Gernhardt, Frankfurter Poetik-Vorlesungen 2001
 
"Aus einzelnen Wörtern und Sätzen schmiedet Krass Gedichte, die nicht nur gedankliche Blitzlichter aneinander reihen, sondern auch in ihrer Gesamtheit Sinnhorizonte eröffnen. Der Buchstabenakrobat Krass ruft Rimbaud und Schwitters herbei und bewegt sich spielerisch zwischen Luhmann und Habermas, und er produziert dabei nie ein wirres Abrakadabra wie es Computerprogramme herzustellen vermöchten. Seine verbalen Vexierbilder zeugen von einer Erkenntnislaune, die bei allem ironischen Ton durchaus kontextorientiert ist."
Karl-Heinz Ott, Neue Zürcher Zeitung
 
"Stephan Krass hat im anspruchsvollen Elfenbein-Verlag einen Lyrik-Band vorgelegt, der sich so offensiv wie lust- und geistvoll zu dem Sakrileg bekennt, den Buchstaben höher als den Geist zu schätzen, technisch und nicht ästhetisch zu verfahren, Formalia höher zu schätzen als Inhalte, der Materialität und nicht dem Sinn von Sprache zu vertrauen. In virtuosen Versen erfüllt sich der Sinn des griechischen Wortes <Poesie>. Es geht ja auf nichts anderes als auf das Wort <poiein> = machen / herstellen zurück. Stephan Krass ist mit seinem Anagrammbuch, das schnell einen Platz auf der SWR Bestenliste errungen hat, ein großer Wurf gelungen."
Jochen Hörisch, Deutschlandfunk Köln
 
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