REZENSION POSTMODERNE SERMONDEPOT
 
"Im überfüllten Treppenhaus des Museums für Neue Kunst in Freiburg ließen sich Scharen von Besuchern von bizarren Sätzen, schwebenden Worten und tastenden Tönen berühren. Die geheimnisvollen, oft glänzenden, auch frechen Sprachfetzen stammen aus der Buchstabenwerkstatt von Stephan Krass. Die Kombinationen kommen schwermütig oder zartfühlend, schräg bis philosophisch daher. Wer interpretieren will, kommt ins Schleudern, nirgendwo und überall blitzt Bedeutung auf. Die Schauspielerin Petra Gack trug eine schillernde Auswahl vor, begleitet von Mike Schweizer und Ro Kuijpers mit Saxophon und Percussion. Die Klänge perlten und platzten durchs Treppenhaus. Was Krass mit der Sprache anstellt, gelang den Musikern in der freien Improvisation. Klare Motive lockten kurz, nur um sich gleich kichernd zu verabschieden, sich aufzulösen in rhythmische Teppiche oder jazzige Läufe.
Erklären gilt nicht. Verstehen verboten. Welch ein heilsamer Genuss für einen Sonntagvormittag."
 
Annette Pehnt, Badische Zeitung